Chronik
Neuer Kunstrasenplatz fertiggestellt
Nachdem der obere Kunstrasenplatz schon in die Jahre gekommen war, wurde heute der neue Kunstrasenplatz von der Stadt und dem Verein abgenommen.
Der neue Platz wird mit Sand statt mit Kunststoffgranulat beschwert und ist somit durch das fehlende Mikroplastik keine Gefahr für die Umwelt.
Jugendarbeit wird ausgezeichnet
Nachdem schon zwei weitere ehemalige Sommerrainer Jugendspieler in der Welt des Profifussballs angekommen sind, schafft es Jordan Meyer (Jg. 2002), die zweithöchste DFB-Auszeichnung seines Jahrgangs zu bekommen.
Die Fritz-Walter-Medaille in Silber wird in Hamburg vor den Augen seines ehemaligen Trainers und aktuellen Vorstand Jugend Rainer Müller verliehen.
Zweites Fußballfeld und der Aufschwung des Vereins
Zum Jahreswechsel 2007/2008 konnte man im Fussball aus rund 15 Sportgruppen und im Freizeitsportbereich auf 13 Angebote zurück blicken. Während die AMG-Halle noch Kapazitäten bot, mussten zum Teil drei Fussball-Jugendmannschaften gleichzeitig auf dem Kunstrasenplatz trainieren. Für die Fussballabteilung ein unhaltbarer Zustand, wollte man doch nach Jahren der Quantität beim Fussball endlich auch die Qualität erhöhen. Umso glücklicher war man, als im Spätjahr 2007 nach vielen Gesprächen mit der lokalen Politik und Vertretern des Sports die Stadt Stuttgart in ihrem Doppelhaushalt 2008/2009 einen zweiten Sportplatz genehmigte.
Aber Gut Ding braucht - auch im Sommerrain - Weile. So zog sich der Ausbau des Sportplatzes hin. Am 10. März 2010 folgte der erste Baggerbiss.
Zum Jahreswechsel 2009/2010 hat der SV Grün-Weiss Sommerrain rund 600 Mitglieder mit der „Tendenz steigend“ und ist damit der größte Verein im Sommerrain. Der hohe Jugendanteil von über 50 Prozent sucht in Stuttgart seinesgleichen.
In den Jahren wechselten die Personen im Vorstand und den Abteilungen. Aus ehemaligen Fussballern wurden die Verantwortlichen für die Fussballabteilung, allen voran Gaetano Mosca. Engagierte Mitglieder um Jutta Traub und Petra Hoffmann gaben der Freizeitabteilung ein Gesicht. Eine Verjüngung im Vorstand brachte frische Innovation und neue Wege. Eine klare finanzielle Struktur sorgt für einen sicheren Stand.
Viele Anreize für die Mitglieder wurden geschaffen und diese wurden, vor allem bedingt durch die sportlichen Erfolge bei Fussball, unter den Trainern Uwe Stahlmann (Aufstieg in Kreisliga A) und Holger Traub (Aufstieg in die Bezirksliga) auch gut belohnt.
Fussball spielt zwar im Verein immer noch eine wichtige Rolle, auch weil die erste Mannschaft im 20sten Jahr der Vereinsgeschichte in 2009 erstmals bis zur Bezirksliga aufgestiegen ist und der Mädchen- und Frauenfussball immer stärker wird. Doch auch die anderen Sportbereiche sind auf Augenhöhe zum Fussball angekommen. Badminton mauserte sich über die letzten Jahre hinweg vom Hobbyspielen zur Ligamannschaft und stellt heute das zweite Wettkampfbein im Verein dar. Das Thema Gesundheitsport wurde in den letzten Jahren erheblich ausgebaut und findet seitdem auch Anerkennung bei den Krankenkassen oder Unterstützung durch das Bundesgesundheitsministerium.
Doch der Sport für die Grossen ist so wichtig wie für die Kleinsten. Im Jahr 2009 startete der Verein mit dem vom Sportkreis Stuttgart e.V. und der LH Stuttgart getragenen Programm „Gemeinschaftserlebnis Sport“. Das ist ein offenes Sportangebot für alle Kinder des Stadtbezirks am Donnerstag-Nachmittag.
Getreu dem Teamgedanken und dem Grundsatz: „Wir sind der Sport – Zukunft eingebaut“ und dem Motto für 2010 „Wir wählen Grün-Weiss, weil’s gut tut!“ wird der Verein auch weiterhin einen festen Bestandteil für den Stadtbezirk darstellen. Dies ist auch die Überzeugung des derzeitigen ersten Vorsitzenden, der aktuell auf 19 Fussballmannschaften und weitere 21 Sportgruppen wie Badminton, Freizeit- und Gesundheitssport blicken kann.
Einweihung des Kleinspielfelds
Der rasante Zuwachs der Mitgliederzahlen insbesondere im Jugendbereich brachte den Verein schon bald wieder an seine Grenzen. Mit Fertigstellung der Sportanlage in 2001 folgte im Jahre 2004 die Einweihung des dringend benötigten Kleinspielfelds. So berichtete die Cannstatter Zeitung in einer Vereinspräsentation im Dezember 2005, dass in kurzer Zeit der Jugendanteil auf 60 Prozent stieg. Allen wurde klar: Ein zweiter Sportplatz muss her. Sicherlich löste das auch bei der Stadt zunächst nur Kopfschütteln aus. Gerade hatte man die Sportanlage im Sommerrain erst fertiggestellt und nun das? Der Platzbelegungsplan aus den Jahren 2005 bis 2008 beweist auch die Notwendigkeit.
Vereinsheim und AMG-Sporthalle
Doch bis zur Einweihung des Sportplatzes im Jahre 1999 mussten die Fussballer weiterhin gegenüber dem Gottlieb-Daimler-Stadion spielen. Die Hobbykicker hatten ihren Platz beim ESV Rot-Weiss Stuttgart. Die Frauen kamen ihrem Sportangebot im Haus Clemens von Galen nach. Zur gleichen Zeit konnten im Freizeitsport schon Angebote wie Aerobic, Kegeln, Wandern sowie Skat- und Dart wahrgenommen werden. Viele Angebote haben den Zeitgeist bis zum heutigen Tag nicht überlebt. Das Kultangebot „Aerobic“ der 80er und 90er jedoch, hat sich bis zur heutigen Zeit durchgesetzt.
Mit der Fertigstellung des Platzes im Jahre 2000 war es damals allerdings noch nicht getan. In einem alten Bauwagen mussten sich die Spieler umziehen. Ein eigenes Vereinheim gab es nicht. Getränke und Gegrilltes gab es am sagenumworbenen „Hut“, der von einem ehemaligen Vereinsmitglied zur Verfügung gestellt wurde. Beim Freizeitsport gab es Sport im Haus Clemes von Galen und die Turnhalle der Grundschule Sommerrain.
Mit Übergabe des Vereinsheim im Jahre 2001 und der gleichzeitigen Fertigstellung der AMG-Sporthalle in unmittelbarer Nachbarschaft ist der Sport im Sommerrain entgültig angekommnen. 25 Jahre hatte es immerhin gebraucht, um vom ersten Kicken beim Gesangverein bis zum Mehrspartenverein mit Fussball- und Freizeitsport anzukommen.
Neuer Sportplatz am Espan?
Zunächst gab es weiterhin „Fussball“ als Sportangebot. Man(n) spielte auch weiterhin auf der Bezirkssportanlage an der Mercedesstrasse. Und das ganze auch mit viel Elan und Freude. In Erzählungen aus der guten alten Zeit schwelgen die Gründer immer wieder, wobei die dritte Halbzeit oft eine genau so grosse Rolle gespielt haben soll, wie die beiden Spielhalbzeiten zuvor.
Sportlich ging es im Fussball über Jahre hinweg immer wieder hoch und runter. Die Kreisligen A und B erfreuten sich abwechselnd der Sommerrainer Aktiven.
So wuchs auch über die Jahre hinweg der Wunsch nach einem eigenen Sportplatz immer mehr, denn in den Jahren 94 bis 97 wuchs auch der Verein auf rund 200 Mitglieder an. Mit einer aktiven Mannschaft hatte man bis dahin auch drei Jugendmannschaften, eine Hobbykicker-Mannschaft und eine Frauensportgruppe.
Immerhin vermeldete die Presse im Jahre 1997, dass der Grundwerwerb der Flächen für einen neuen Sportplatz im Espan beinahe abgeschlossen sei. Schützenhilfe erhielt der Verein zu dieser Zeit sicher auch daher, dass das umgebaute AMG-Gymnasium für die Durchführung eines Schulsportbetriebs auch dringend einen Sportplatz benötigte. So konnte man im Sommerrain also doch noch auf einen Sportplatz hoffen, um endlich in der gewohnten Umgebung mit kurzen Wegen Sport treiben zu können.
Gründung
Was Prümer damals sicher schon befürchtete war, dass sich das Sportangebot im Gesangverein, abgesehen von Tischtennis, über einen weiteren, langen Zeitraum ohne Sportgelände nur schwer halten ließ.
So kam es dann auch, dass Ende der 80er Jahre eine Entscheidung fallen musste, wie es mit Fussball im Sommerrain weiter gehen sollte. Immer noch spielte man nicht im Sommerrain, sondern auf der Bezirkssportanlage gegenüber dem Neckarstadion an der Mercedesstrasse. Ein eigentlicher Bezug zum Sommerrain war somit weiterhin nicht gegeben. Zudem kamen, wie in den Erzählungen aus dieser Zeit immer wieder berichtet wurde, dass die unterschiedlichen Interessen der Sänger und der Fussballer immer stärkeren Einfluss auf die Gemeinschaft nahmen und die Trennung letztendlich besiegelten.
Aber auch nach einer Trennung vom Gesangverein fehlte die Grundvoraussetzung weiterhin für einen Sportverein. Ein eigener Sportplatz oder gar ein ganzes Vereinsgelände im Sommerrain – immer noch ein grosser Traum. Viele Beobachter der damaligen Zeit belächelten daher die Gründer eines eigenen Sportvereins und gaben ihm keine lange Überlebenszeit.
Trotzdem wurde am 31. März 1989 der Sportverein Grün-Weiss Sommerrain 1989 e.V. aus der Taufe gehoben. Wie schon im Jahre 1976 traf man sich zur Gründungsversammlung auch dieses Mal wieder in der Gaststätte Sommerrain. 36 Männer unterzeichneten das Gründungsprotokoll.
Die Gründer wählten folgenden Erstvorstand:
Vorsitzender: Schneider, Hans-Peter
Stellvertreter: Reussner, Joachim
Kassierer: Koschke, Reiner
Schriftführer: Erdmann, Eckhard
Jugendleiter: Gäßler, Hans-Peter
Joachim Reussner war in dieser Zeit eine wichtige Unterstützung des Vereins bei seinem Übergang in die Selbstständigkeit. Er organisierte mit grossem Zeitaufwand den bürokratischen Gang, ob Amtsgericht oder Notar oder bei den Fachverbänden. Joachim Reussner war allgegenwärtig.
Die Namensgebung war auch nicht ganz einfach. Bis zu „Grün-Weiss“ wurden noch Namen wie z.B. „Schwaben Stuttgart“ diskutiert. Letztendlich war es Grün-Weiss, bezogen auf die grüne Landschaft im Sommerrain und die „weisse Weste“, mit der der junge Sportverein an den Start ging.
Sportanlage im Espan?
Der Wunsch nach Sport im Sommerrain ist zwar noch nicht so alt wie die Geschichte des Stadtbezirks, doch war der Weg bis zur Fertigstellung eines ortsnahen Sportgeländes ein buchstäblicher Marathonlauf durch die Instanzen und Jahre.
Schon im Jahr 1969 wurde am nordwestlichen Ende des Stadtbezirks ein rechtsverbindlicher Bebauungsplan für eine Grünanlage mit Sportplatz und Zweckbauten erstellt. Doch in Gang kam die Sache nicht, da sich das Gelände seinerzeit zum grössten Teil nicht in städtischer Hand befand.
Der Sport im Sommerrain wurde über viele Jahre weitgehendst unter der Obhut des Gesangverein Sommerrain geführt. Einer der treibenden Kräfte war der damalige Vorsitzende Karl-Detmar Prümer, auf dessen Initiative 1976 eine Arbeitsgemeinschaft „Vereine im Sommerrain“ entstand, die eine Bedarfserhebung erarbeitete, um bei der Stadt das Sportthema insgesamt voran zu treiben. Zu diesem Zeitpunkt gab es unter dem Dach des Gesangsverein schon Fussball, der aber aus Mangel eines Sportplatzes auf der Bezirkssportanlage an der Mercedesstrasse statt finden musste, die nur sehr begrenzte Nutzungszeiten bot.
Am 11. April 1977 fasste Prümer die Situation an den damaligen Sportdirektor Haas zusammen und erwähnte erstmals auch, dass man an einer alternativen Lösung, also zu einer Sportanlage im Espan, bereit wäre.